Frauenfreundschaften im Roman
Frauenfreundschaften
Wir nehmen unsere Geschichte immer mit, egal, wo wie hingehen. Aber sie ist nicht unser Schicksal auf ewig.
Das ist meine Haltung: Wir können uns trotz aller psychischer Verletzungen von unserer Vergangenheit lösen. Ja, eigentlich erwächst aus unseren Verletzungen die Fähigkeit, Erfahrungen umfassender zu sehen und somit entsteht ein Gewinn.
Gewinn an Erkenntnissen, die wir sonst nicht gehabt hätten, und unsere Verhaltensmöglichkeiten wachsen.
Genau wie in der Psychotherapie erleben meine Figuren in den Romanen ihren Schmerz, und wenn sie sich auf die Erfahrung einlassen, entsteht daraus die Kraft, sich zu verändern.
In Das leere Frauenzimmer prägt auch ein Trauma die Beziehungen zwischen den Menschen. Zwei davon sind Schwestern. Eine lebt als Mann und so taucht auch hier wieder das Thema Androgynität auf. Die Liebe zwischen den beiden Schwestern nimmt gefährliche Ausmaße an, bis sie sich ihrer Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte stellen.
Wie in „Fast die ganze Wahrheit“ findet das Geschehen auf engstem Raum, diesmal in einem Haus, das ein Eigenleben führt, statt. Ist es ein Hauch Magie oder eine Verrücktheit? – Entscheide selbst!
Die Art, wie sich unsere Liebesbeziehungen gestalten, ist geprägt von der Familie, in der wir aufgewachsen sind.
Wie war unsere Beziehung zu unseren Eltern? War der Vater präsent? Die Mutter liebevoll oder streng? Wie verbunden waren wir mit unseren Geschwistern?
Wenn wir klein sind, kennen wir nur unsere Familie und halten das, was wir erleben für normal. Wir streiten laut oder leise oder wir streiten gar nicht. Wir verkriechen uns, wenn es dicke Luft gibt oder vermitteln zwischen den zankenden Eltern. Erst wenn wir älter werden, meist ab der Pubertät, können wir darüber nachdenken, ob man sich wirklich so kratzbürstig, streitlustig, anpassend oder zwischen allen vermittelnd verhalten muss.
Wie wirkt sich das auf unsere Fähigkeit zu lieben aus? Wie begegnen wir neuen, fremden Menschen? Wie lösen wir Konflikte?
Middie, meine Heldin in Das leere Frauenzimmer, hält sich für ein Niemand, ein „Mittling“, weil sie glaubt, nichts Besonderes zu sein. Mittel alt, mittel groß, mittelblond, mittelgut in der Schule … Am liebsten würde sie irgendwo unsichtbar leben und niemanden treffen. Deswegen kauft sie sich ein Haus in einer winzigen Straße, wo sie ein neues Leben anfangen kann.
Aber selbst in der kleinsten Straße gibt es Nachbarn. Die uralte Freya, mit esoterischen Praktiken und einem verwilderten Garten, geht ihr mächtig auf die Nerven, als sie ihr erklärt, dass in ihrem Haus besondere Energien herrschen. Ellen, die arbeitslose Schauspielerin, ist da schon viel interessanter. Beide Nachbarinnen haben Geheimnisse, die auf eigenartige Weise mit dem neuen Haus verbunden sind. Und mit Middies Schwester!
Die familiären Verstrickungen nehmen zu, es scheint ausweglos.
Aber ich lasse meine Heldinnen in den Romanen nicht verloren gehen!
„Es ist kein Krimi. Es ist keine Liebesgeschichte. Oder vielleicht doch? Eine Geschichte über die Liebe mit kriminellen Menschen? Eigentlich ist es mehr: Elke Weigel hat Psychologie studiert und strickt Dank ihres Fachwissens in jedem ihrer Romane interessante Persönlichkeiten und Lebensgeschichten. Dieses Buch überrascht jedoch durch immer neue Rückblenden und Einblicke in die Psyche der Menschen, um die es geht: Middie und Stevie, die sich innigst lieben, aber auch hassen. Freya und Ellen, die Nachbarinnen, die – es gibt keine Zufälle – Beiden unabhängig voneinander begegnen.“ Jess Doenges
„Es beinhaltet eine schöne, wenn auch ungewöhnliche Liebesbeziehung in einem, mit trefflichen Worten bildhaft beschriebenen, Stuttgarter Milieu. Ich bekomme Protagonisten wie Nebenrollen wunderschön vor Augen geführt. Elke Weigel jongliert mit den Gefühlen ihrer Leser*innen, unterhält sie einerseits, versetzte sie in Staunen, lässt Fragen aufkommen, Dinge geschehen, deren Realitätsgehalt man sich letztendlich selbst beantworten muss.“ Rezension von Sanne
„Wie alle Elke Weigel – Bücher kann ich nicht aufhören mit Lesen und dann muss es ein paar Tage liegen, bis die Story sich setzt und ich darüber sprechen kann.
Jedes ihrer Bücher fühlt sich an, als habe es etwas mit mir selbst zu tun. Man hinterfragt unweigerlich seine eigene Geschichte und das Leben, das man lebt. Und mir stellt sich die Frage, wie Elke Weigel das macht. Es kann nicht nur das Fachwissen sein, es ist zweifellos auch das Talent und Gespür für Menschen und das Leben darin.“ (Hier kannst du die ganze Rezension auf Lovelybooks lesen.)
Verkannte Bücher?
Was denkst du über Frauenfußball? Bevor du jetzt wegklickst, halte einen Moment inne! Ich schätze, mein Roman Fußballtöchter gehört zu den „verkannten“ Büchern. Denke dir Fußball weg, addiere Freundinnen, die zusammenhalten, Hippiezeit auf dem Dorf und Janice Joplin dazu … klingt das besser? Dann solltest du weiterlesen 😉
Rezension schreiben?
Hast du Das leere Frauenzimmer schon gelesen? Was denkst du: Ist Middie verrückt oder war es doch Magie in ihrem Haus?
Schreibe mir deine Gedanken zum Buch in den Kommentaren oder veröffentliche eine Rezension bei Amazon, Thalia, Lovelybooks … deinem Blog oder auf Facebook. So können noch mehr LeserInnen entscheiden, ob dieser Roman was für sie wäre! Ich freue mich riesig darüber!
Willst du eine Rezension schreiben? Dann schreibe mir eine Mail und du bekommst ein Rezensionsexemplar zugeschickt.